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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 6

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
6 gu einem Kurfrstentum vorbereitet war, konnte.sich nach innen besser ausbilden und nach auen krftiger entwickeln. Als Albrecht am Hoflager Friedrichs I. in Franken weilte, erhob sich der Wendenfrst Jaczo. ein Neffe des verstorbenen Pribislaw, um das Havelland fr sich zurckzuerobern. Durch Verrat der Einwohner bemchtigte er sich der Hauptstadt Brandenburg, mute sich aber vor dem schnell herangeeilten Markgrafen nach Pommern zurckziehen. An den Streit Jaczos mit Albrecht knpft sich folgende Sage: Im Kampfe mit Albrecht erblickten die heidnischen Wenden das Kreuzzeichen auf den christlichen Fahnen; sie wurden von Furcht ergriffen und strzten sich in die Flucht. Ihr Fürst Jaczo versuchte den nahen Havelflu mit dem Pferde zu durchschwimmen. Mitten in dem Flusse versagten dem Tiere die Krfte-m der Gefahr zu ertrinken rief der Wendenfrst.- Gott der Christen, rette mich, tch will dir dienen und den Gtzen absagen!" In demselben Augenblicke fate das Pferd festen Fu. und Jaczo gelangte glcklich an das jenseitige Ufer. Voll Dank fank er auf die Knie, hngte Schild und Horn an eine Eiche zum Zeichen, da er fortan Christ sein wollte. Jaczo blieb seinem Gelbnis treu und lie sich taufen. Der Ort seiner wunderbaren Rettung bekam den Namen Schildhorn. - König Friedrich Wilhelm Iv. lie im Jahre 1844 an diefer Stelle eine Denksule mit Schild und Kreuz aufrichten. 3. Sorge fr das Land, a) Deutschtum. Dem Lande, das solange nichts als Blutvergieen und Elend gesehen hatte, suchte Albrecht nach Krften aufzuhelfen. Viele Wenden waren von Haus und Hof fortgezogen, weil sie sich der neuen Herrschaft nicht fgen wollten, andere Lnderstriche lagen von alters her oder infolge der langen Kriege wst und verdet da. Den deutschen Rittern, die Albrecht bei der Eroberung des Landes so mchtig zur Seite gestanden hatten, berwies er betrchtliche Lnderstriche zur Anlage von Rittergtern. Aus den bervlkerten Gegenden in Holland (Flamlnder)*), Friesland, Westfalen und am Niederrhein, wo schon frhzeitig Ackerbau, Handel und Gewerbe Mhten, wo das Christentum schon lngst verbreitet und das Volk an mildere Sitten gewhnt war, zog der Markgraf Ansiedler ins Land. Diese fleiigen und geschickten Leute, die als freie Besitzer Grund und Boden erhielten, verbreiteten deutsche Sprache und deutsche Sitten; sie machten de Strecken urbar, entwsserten Smpfe, deichten Flffe ein und bauten Städte und Drfer (Berlin, Spandau. Stendal n. m. ct.). Nene Gewchse (Hopsen und Weinrebe), manches neue Gewerbe und auch J) An die Flamlnder erinnern noch heute der Flming und die Stdte-namen Genthin = Gent, Grfenhainichen = Gravenhaag, Brck = Brgge.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 44

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
44 ^ Pfalzische oder dritte Raubkrieg. (1688-1697). ^renb ^ mit Trken im Kriege lag. suchte Ludwig seine Lnder- aus Kosten Deutschlands zu befriedigen. Er war Schwager der Pfaw graftn Elisabeth Charlotte, der Gemahlin des Herzogs von Orleans. Als der Kurfürst Karl von der Pfalz starb, ohne Kinder zu hinterlassen, erhob Ludwig im Namen seiner Schwgerin Erbansprche auf mehrere pflzische Frstentmer und lie auch sofort seine Truppen in die Rheinlands einfallen. Die Einwohner wurden beraubt und mihandelt, zahlreiche Drfer und Städte gingen in Flammen ans, das stolz e Heidelberger Schlo san k in Trmmer der Dom zu Speier wurde zerstrt und sogar die Gruft der dort ruhenden Kai)er m srevelhafter Weise geschndet. Zunchst nahmen sich mehrere deutsche Fürsten der hartbedrngten Gegenden an, besonders der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenbura' et zog an den Rhein, eroberte Kaiserswerth und Bonn und zwang die Franzosen zum Rckzugs Als sich dann Holland und England mit Deutschland verbndeten, entbrannte ein europischer Krieg, der neun Jahre lang mit der grten Anstrengung und mit wechselndem Kriegsglcke zu Wasser und zu Lande gefhrt wurde. Zu Ryswijk (Reiweif)1), einem Dorfe beim Haag, kam es tm Jahre 1697 zum Frieden. Freiburg wurde von den Franzosen herausgegeben, Elsa nebst Stra brg blieben bei Frankreich. England. England, das durch den im Jahre 1215 unterzeichneten Groen ^reiheitsbrief" (Ii. T. S. 174) die Grundlage fr feine Staatsverfassung schuf und parlamentarisch regiert wurde, blieb von dem Absolutismus frei. 1. Die beiden ersten Stuarts. Nach dem Tode der Knigin Elisabeth (Ii. T. S. 256) bestieg Jakob I. (16031625), der Sohlt Maria Stuarts, den englischen Knigsthron und vereinigte als König von Grobritannien England, Schottland und Irland zu einem gemeinsamen Reiche. Seine verschwenderische Hofhaltung, seine Abhngigkeit von unwrdigen Gnstlingen und seine Hrte gegen seine katholischen Untertanen erregten eine groe Unzufriedenheit. Der Versuch, ihn während einer Parlamentssitzung in die Lust zu sprengen (Pulver-Verschwrung), wurde uoch frhzeitig entdeckt; die Teilnehmer an dieser frevelhaften Tat wurden hingerichtet. Sein Sohn und Nachfolger Karl I. (16251649) suchte mglichst unumschrnkt zu regieren und berief deshalb das Parlament jahrelang nicht zusammen. Durch seine kirchlichen Neuerungen, besonders auch durch die Einfhrung der bischflichen Kirchenverfassung bei den presbyterischen Schotten machte er sich vollends verhat. Es kam zu einem Kriege zwischen ihm und dem Parlament; spottweise nannte man die Anhnger des Knigs Kavaliere", feine Gegner nach ihrem kurzgefchnittenen Haar ') Den Frieden nannte man spottweise: Rei-weg--Frieden".

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 159

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
1 ' - ---r . 159 Kriegsmanifestes des Herzogs von Braunschweig erklrte die franzsische Regierung das Vaterland in Gefahr". Zahlreiche fr Freiheit und Vaterland begeisterte Freiwillige eilten zu den Fahnen und, gefhrt von tchtigen Befehlshabern, rckten sie an die Greuze. Bei Valmy (Dep. Marne) stieen die feindlichen Heere aufeinander. Der Herzog von Branufchweig begngte sich mit einer nutzlosen Kanonade auf die Stadt und zog mit den preuischen Truppen an den Rhein zurck; die Franzosen folgten ihnen auf den Fersen. Die Städte Sp ei er und Worms wurden von Custiue genommen, Mainz und Frankfurt ffneteu ohne Schwertstreich die Tore, die sterreicher wurden bei Jemappes (bei Mns) vollstndig geschlagen. Die Franzosen erlieen an alle Völker den Ausruf: Krieg den Palsten, Friede den Htten!", Freiheitsbume wurden aufgerichtet und die Frauzoseu als Befreier begrt. b) Der erste Koalitionskrieg. (17931797.) Am 21. Januar 1793 war das Haupt des unglcklichen Knigs von Frankreich auf dem Blutgerste gefallen. Entrstet der eine solche Freveltat schlssen sich auf Veraulafsuug des englischen Ministers Pitt die meisten europischen Staaten (Deutschland, England, Holland, Spanien und Neapel) dem preuisch-sterreichischeu Budnisse (erste Koalition) an. Die Preußen entrissen den Franzosen Mainz, besiegten sie bei Pirmasens und -staise.rslauteru, die fter-reicher nahmen ihnen Belgien; doch die errungenen vorteile der Verbndeten gingen gar bald und nicht zum geringsten Teile durch ihre Uneinigkeit und Unentschlossenst wieder verloren. Der Konvent in Paris ordnete Mnssenau]gebte an, Cgrnot ordnete die begeisterten Scharen, und in Krraschener Schnelligkeit eilten die neuen Heere dem Feinde entgegen. Belgien muten die sterreicher vou neuem preisgeben, Holland wurde erobert und nach sranzsischemmuster zu einem Freistaat, der Batavischen Republik", ./:)ijj- umgebildet. Preußen, dem die Geldmittel zur weiteren Kriegsfhrung < . fehlten, und das seine Stellung in Polen durch das Vorgehe sterreichs-und Rulands bedroht sah, schied aus der Reihe der Gegner Frankreichs und schlo den Tp a r 1 fjrl eben von Basel (1795). Es verzichtete aus alle linksrheinischen Besihungen^jedoch unter der Bedingung^-da ihm spter bei einem allgemeinen Frieden eine anderweitige Ent- < schdignng in Deutschland zuteil wrde. Whreud der groen Kmpfe um das Schicksal Europas blieb Preußen bis 1806 neutral; es verlo viel von seinem Ansehen in Deutschland und erschtterte seine Stellung

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 50

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
50 - m Jahre 843 wurde dann der Bertrag zu Verdnn ge-schlssen, nach dem das Reich von neuem unter Lothar, Ludwig und Karl geteilt wurde. Lothar bekam Mittelsranken, d. i. ein Landstreifen, der im Osten ungefhr von den Westalpen und dem Rhein, im Westen von der Rhone und Saone, der Maas und Schelde begrenzt wurde; auerdem erhielt er Italien und die Kaiserkrone. Ludwig, spter der Deutsche genannt, bekam Ostfranken, d. i. das Gebiet, das die Lnder auf der rechten Rheinseite umfate, und auf der linken Rheinseite die Sprengel Mainz, Worms und Speier. Karl der Kahle erhielt Westfranken, d. h. die Lnder westlich vom Reiche Lothars. Da durch den Vertrag zu Verduu die politische Trennung der rein germanischen und der rein romanischen Lande begrndet wurde, so kann das Jahr 843 als das Geburtsjahr des deutschen und sran-zsischen Reiches, der deutschen und franzsischen Nation angesehen werden; das eine entwickelte sich aus dem Erbteile Ludwigs, das andere ans den Gebietsteilen, welche Karl dem Kahlen zugefallen waren. Das Reich Lothars, nach seinem Sohne und Nachfolger spter Lothringen (Lothari regnum) genannt, wurde der Zankapfel zwischen r beiden; es setzte sich aus deutschen und romanischen Teilen zusammen.^) Die meisten deutschen Gebiete fielen spter durch den Vertrag zu Merseu (870) an Ludwig den Deutschen, während Karl der Kahle die brigen Lnder erhielt. Lothringen kam zu Deutschland, womit der Streit um das linke Rheinufer beginnt.' Nie deutschen Karolinger. 1, Ludwig der Deutsche (843-876) vereinigte fast alle dentfch-redenden Stmme zu einem Staatsverbande und wurde so der Schpfer der deutschen Nation. Er regierte mit Kraft und Umsicht, kmpfte gegen Normannen und Slaven, von denen das Reich im Norden und Osten bedrngt wnrde. Das Christentum suchte er immer weiter auszubreiten; dazu war er ein Frderer der Wissenschaft und der deutschen Dichtkunst. Mit dem gelehrten Abt von Fulda und sptem Erzbischos von Mainz Rhabanus Maurus stand er in einem r) Auch in sprachlicher Hinsicht war der Unterschied schon so groß, da die Straburger Eide" beim Bndnis Ludwigs des Deutschen mit Kart dem Kahlen in deutscher und franzsischer Sprache geleistet wurden.

5. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 37

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
37 Frankreich bekam das sterreichische Elsa und die Land-Dogtei der zehn elsssische Reichsstdte. Straburg blieb deutsch. Die Besitzergreifung von Metz, Toul und Verdun wurde besttigt. Brandenburg machte zwar seine Rechte auf Pommern geltend, bekam aber nur Hinterpommern nebst dem Stifte Kamin und als Entschdigung fr Vorpommern die ehemaligen Ivistmer Magdeburg, Halber st adt und Minden. Holland und die Schweiz schieden als selbstndige Staaten aus Deutschland aus. Staatsrechtliche Bestimmungen. Bayern behielt die Oberpfalz mit der 7. Kurwrde, während die Unterpfalz am Rhein mit der neuen 8. Kurwrde dem Sohne des Winterknigs wiedergegeben wurde. Den Reichsfrsten wurde volle Landeshoheit zuge-billigt: sie durften ferner unter sich und mit auswrtigen Fürsten Ivndnisse schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Damit erst waren die Fürsten wirkliche Souverne. Der Kaiser war in allen wichtigen Reichsangelegenheiten an die Abstimmung der Reichs-stnde gebunden. Religise Bestimmungen. Den Katholiken, Luthera = nern und Reformierten wurde freie Religionsbung zuerkannt und ihnen der Besitz jener geistlichen Gter besttigt, die sie vor dem Jahre 1624 (Normaljahr) in Hnden gehabt hatten. Der Grundsatz Wes Land, des Religion" mar berwunden; an seine Stelle trat allmhlich der Gedanke des parittischen Staates. Das Reich verlor durch den Westflischen Frieden mehr als 100 000 qkm und bte den monarchischen Charakter seiner Reichs-Verfassung ein. 10. Brandenburg bis zum Jahre 1640. Die Anhaltiner oder Askanier. 11341320. ' '' T Abgesehen von den Zgen Kawi. und Heinrkcys I. hat zuerst i ': v \ . Otto I. jenseits der Elbe festen Fu gefat. Nach dem Tode des Markgrafen Gero teilte er im Jahre 965 den neuerworbenen Besitz in die Ostmark (spter Lausitz), in die Thringische Mark (spter Meien) und in die zum grten Teile auf der linken Seite im Elbergen gelegene Nordmark, spter Altmark genannt. Von den neu gegrndeten Bistmern Zeitz, Meien, Merseburg, Havelberg,

6. Geschichte des preußischen Staates - S. 92

1900 - Münster i. W. : Schöningh
König Friedrich Wilhelm Ii. dringenden Franzosen. Als bald darauf die Österreicher bei Je-mappes') geschlagen wurden, drangen die Franzosen über den Rhein und besetzten die Städte Mainz und Frankfurt. Die Wehrlosigkeit Deutschlands zeigte sich in der elendesten Weise. Am 21. Januar 1793 war das Haupt des unglücklichen Königs von Frankreich aus dem Blutgerüste gefallen. Entrüstet über solch eine Frevelthat, schlossen sich die meisten europäischen Staaten dem preußisch-österreichischen Bündnisse an und bildeten die erste Koalition (Deutschland, England, Holland und Spanien). Die anfangs errungenen Vorteile der Verbündeten gingen nur Zu schnell wieder verloren. Alle kampffähigen Franzosen wurden zu den Waffen gerufen. Das von äußerster Leidenschaft entstammte ') In Belgien, südwestl. von Mons.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 309

1849 - Münster : Coppenrath
309 und mußten bei allen darin nicht vorgesehenen Fällen bei ihm anfragen. Den Provinzialen wurde auch die Befugniß einge- räumt, in allen streitigen Rechtsfällen, welche vor das Forum des Statthalters gehörten, von diesem an den Kaiser zu appel- liren. Daher war auch von nun an die Stimmung in den Provinzen im Allgemeinen eine sehr günstige;:). 5. Das Heerweesen-. Früher hob jeder Consul, wenn er in's Feld zog, erst ein Heer aus. Jetzt wurden stehende Heere eingeführt und größtcntheils an den Grenzen des Reichs, am Rhein, an der Donau, am Euphrat in festen Standlagern zum Schutze ausgestellt. Nach dem Lande, wo sie standen, wurden sie benannt, z. B. legiones Germanicae, Illyricae, Syriacae u. s. w. Aus solchen Standlagern (castra stativa) erhoben sich allmälig Festungen und Städte, wie Mainz (Moguntiacuin), Cöln (Colonia Agrippina), Augsburg (Augusta Vindelicorum), Pa stau (Castra Batavto, Negensburg (Regina castra) u. a. Das stehende Heer war seitdem vom Bürger scharf getrennt und durch Oberbefehl und Sold unbedingt an den Fürsten ge- knüpft. Die ganze besoldete Streitmacht zählte gegen 450,000 Mann, mit Einschluß der Mannschaft auf den Flotten, welche in dem Hafen von Misenum, Ravenna und Forum Julii (Fre- jus), aufgestellt waren und die Sicherheit der Meere überwach- ten. Der Soldat war zu zwölf bis sechzehn Dienstjahren ver- pflichtet und wurde bei seiner Entlassung nicht mehr durch Land- anweisung, sondern Geld belohnt/ 6. Das Finanzwesen erlitt durch diese Veränderungen eine wesentliche Reform. Neben der Staatskasse (aerarium), aus welcher der Senat die öffentlichen Ausgaben bestritt, und worein die Einkünfte der senatorischen Provinzen flössen, errich- tete er noch eine Krieg es lasse (aerarium militare), dessen Verwendung ausschließlich für das Heer bestimmt war, und eine Privatkasse des Kaisers (fiscus) als Inbegriff der dem Kaiser eigenthümlich zustehenden Einkünfte. Dem festgesetzten Tribute der Provinzen, den Einkünften aus den Staatslände- a) Neque illum rerum statum abnuebant, suspecto senatus populi- que imperio ob certamina potentium et avaritiam magistratuum, inva- lido legum auxilio, quae vi, ambitu, postremo avaritia turbabantur. Tac. annal, I. 2.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 273

1849 - Münster : Coppenrath
273 über den Rhein zurück und zeigte so seinen vorher sehr furcht- samen Soldaten, daß nicht Marius allein die Barbaren besiegen könne. Für den folgenden Winter blieb er mit seinem Heere im Lande der Gallier stehen, die nun inne wurden, daß der Preis seines Beistandes ihre Knechtschaft sei. Deshalb vereinigten sich im Jahre 57 die Belgier, welche für das tapferste Volk zwischen dem Rhein und den Pyrenäen galten, zu einer allge- meinen Rüstung gegen das Vordringen der Römer. Allein Cä- sar wußte durch List die Gesammtkraft zu trennen und dann die Getrennten plötzlich zu überfallen und zu unterwerfen Mit vorleuchtendem Heldenmuthe kämpften die Rer vier, welche zwischen der Schelde und der Sambre wohnten; doch auch hier bewährte sich die Überlegenheit der römischen Kriegeskunst. Cä- sar überwinterte in Luca, wo auch die berühmte Zusammenkunft des Pompejus und Crassus stattfand, wurde aber bald durch neue Unruhen nach Gallien zurückgerufen. Hier hatten sich im Jahre 56 die geriet er in der heutigen Betragne und die übri- rigen Bewohner der nordwestlichen Küste empört. Allein auch sie wurden, besonders durch einen unerwarteten Angriff des Dec. Brutus von der See her, unterworfen, während die Aquita- ner im südwestlichen Gallien durch P. Crassus, einen Sohn des Triumvirs, unterjocht wurden. Hiemit war die Eroberung Gal- liens bis auf wenige Stämme an der belgischen Küste und am Fuße der Pyrenäen vollendet. Dagegen kamen neue Horden aus dem benachbarten Germanien, die Usipeter und Tenchterer, über den Niederrhein und fielen in Belgien ein. Cäsar jedoch besiegte sie im Jahre 55 durch Waffenkunst und treubrüchige Hinterlist, indem er vorher ihre zu ihm gekommenen Führer ver- haftet hatte, und trieb sie über den Rhein zurück. Er selbst setzte dann auf einer kunstvoll geschlagenen Brücke wahrscheinlich in der Nähe von Bonn über den Strom und fiel in Deutschland ein, kehrte aber doch schon nach achtzehn Tagen aus dem un- heimlichen Lande zurück. In demselben Jahre machte er auch einen Zug über das Meer nach Brittanien, weil auch von dort- her Gallien häufig beunruhigt wurde. Das südliche Küsten- gebiet wurde eben so schnell bewältigt alö geräumt. Im Jahre ‘) Divide et impera war ein alter Grundsatz der Römer. Weiter, Geschichte der Römer.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 289

1872 - Münster : Coppenrath
v 289 Manzen verbunden. Im fnfzehnten Jahrhundert waren auch noch durch Heirath, Erbschaft, Ankauf fast smmtliche Provinzen der damals hchjt blhenden Niederlande hinzugekommen, die bisher verschiedenen Herzogen, Grafen und geistlichen und welt-lichen Herren unter der Oberherrlichkeit des deutschen Kaisers gehorcht hatten. Dieses groe, zwischen Frankreich und Deutsch-land neu aufgekommene burgundische Reich drohete bereits, sich zu einer, beiden Nachbarstaaten gleich gefhrlichen Mittelmacht zu entfalten; da fiel es wieder auseinander. Der letzte Herzog war Karl der Khne, von 1467 bis 1477. 77, Karl der Khne, Herzog von Burgund. Karl, mit dem Beinamen der Khne, war einer der reichsten und mchtigsten Fürsten seiner Zeit. Denn auer sei-I nem derzogthunt besa er noch die Freigrasschaft Burgund (Franche Comts) und den grten Theil Belgiens und Hollands. Allein die groen und reichsten Besitzungen gengten noch nicht dem stolzen und hochfahrenden Sinne des Herzoges, der nach dem Besitze aller Lnder von dem Ausflusse des Rheins bis zu seinen Quellen strebte. Im Besitze einer kniglichen Macht wollte er auch den kniglichen Titel, und wandte sich an den Kaiser Friedrich, da dieser, als erster weltlicher Fürst, ihm diese Wrde zuwende. Friedrich fand sich durch diesen An--trag nicht wenig geschmeichelt. Auch hoffte er bei dieser Gelegen-heit eine Verbindung zwischen seinem Sohne Maximilian und der Maria, des Herzoges einziger Tochter, zu Stande zu bringen, und so die Hausmacht Oesterreichs durch die reichen burgundischen Erbstaaten um ein Bedeutendes zu vermehren. | @r begab sich deshalb mit seinem Sohne nach Trier und be-schied auch den Herzog dahin. Karl erschien mit einer Pracht, welche die kaiserliche weit bertraf. Sein Kriegesmantel blitzte von Perlen und kostbaren Steinen und wurde allein auf 200,000 Thaler geschtzt. Sein Gefolge bestand aus verschie-denen Fürsten, Grafen und Herren und einer auserlesenen Melters Weltgesch. Ii. 25. Aufl. ig

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 74

1861 - Münster : Coppenrath
74 sie sich gegen das Interim und dessen Verfasser und verhöhnte selbst den Kaiser in Bildern und Liedern. Ueber solche Ver- wegenheit entbrannte des Kaisers Zorn. Er sprach die Neichs- acht über sie aus und übertrug dem Kurfürsten Moritz die Vollstreckung. Auf diese Weise bekam Moritz den erwünsch- ten Anlaß und zugleich die Mittel, ein mächtiges Kriegesheer aufzubringen, das er, sobald es Zeit sein würde, gegen den Kaiser selbst zu gebrauchen entschlossen war. Er betrieb die Belagerung höchst nachlässig, so daß es wohl scheinen mußte, ein weit wichtigerer Plan, als die Eroberung der Stadt, be- schäftige seine Seele. Während dieser Belagerung schloß er in Verbindung mit dem Landgrafen Wilhelm von Hessen, dem ältesten Sohne des gefangenen Philipp, und mit dem Mark- grafen Ioh. Albrecht von Brandenburg, ein geheimes Bünd- niß mit Heinrich Ii., dem Könige von Frankreich, der mit dem Throne auch den Haß seines Vaters, Franz I., gegen den Kaiser geerbt hatte. Zur Befestigung dieses Bündnisses trat er sogar die Reichsstädte Metz, Toul und Verdun an Frank- reich ab, als wären sie sein Eigenthum. Und als ihm end- lich nach zehnmonatlicher Belagerung Magdeburg durch Ver- trag übergeben ward, machte er im Geheimen mit den Bür- gern gemeinsame Sache gegen den Kaiser. Auch ließ er seine Truppen nicht auseinander gehen, indem er bald diesen, bald jenen Grund vorschützte. Man warnte den Kaiser; allein die- ser mochte keinen Verdacht schöpfen gegen seinen alten Freund und Waffengefährten, den er mit Wohlthaten überhäuft hatte. Wirklich wußte ihn auch Moritz durch die ausgesuchtesten Ver- ftellungskünste zu täuschen. Er schrieb ihm ganz freundschaft- lich, er würde erster Tage selbst zu ihm nach Jnnspruck kom- men; er ließ sich dort sogar eine Wohnung miethen, ja er reifete schon dahin ab, kehrte aber unter dem Vorwände einer Krankheit bald wieder zurück. Endlich, als alles zur Ausfüh- rung reif war; als der französische König Lothringen mit Krieg überzogen und bereits die Städte Metz, Toul und Verdun besetzt hatte; und als von der anderen Seite die Türken ver-
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